Ebenso wird mancher im Leiden belassen, wenn nicht, würde er seine Seligkeit verlieren ("allso wirt maniger mensch in leiden gelassen sollt es nicht sein er verlür sein seligkait" (quod absit=was ferne sei!)). Ist gerade kein Leid da, schickt Gott sofort neues (orgt sozusagen für Nachschub), bevor er einen ohne Leiden ließe ("ee er sein freundt an leiden ließ"). Wie auf einen kämpfenden Ritter sieht das Himmelreich auf den Leidenden ("auff ein starcken vechtenden ritter im chempffen oder im türnieren als daz himlisch her auf ainen leidenden menschen sieht"). Der Weg zum Himmel ist schmal und eng ("wann es ist der eng weg an dem sich die sel durch die tür des himels tringt und singt vor got ain suess gesang daz all engel im himel nye gesungen haben"; die Seele singt dann auch noch ein schönes Lied, wie es niemals zuvor die Engel gesungen haben; das ist doch was!)-?-Hat einer die Tugend, so schätze er sie gering und erkenne lieber die Größe Gottes und die eigene Nichtigkeit ("dz er sy dennocht albeg nötig und arm schecz"; "und erkenn die größ gocz und sein clainhait"). Denn nur die werden der himmlischen Süßigkeit teilhaftig, die mit Christus in der schlimmsten Bitternis sind ("die mit Christo sten in der herttisten pittrigkait"). Trägt ein Feind einem Unruhe ins Herz ("unrue in seim herczen"), so soll einem das Übel seines Herzens nicht berühren ("daz übel seins herczen"), zumal man sich ja nicht in dessen Herz befindet. Und wenn er etwas gegen dich sagt, so ist dies ohne Bedeutung ("spricht dir er ettwas laidigs zw daz wort tregt der wind hin"; das trägt der Wind fort, also "gone with the wind").-?-Wie den Willen nichts zur Sünde zwingen kann als er selbst, so kann auch das Herz nichts betrüben als es selbst. Wie mir niemand etwas Gutes erweisen kann, es sei denn ich lasse es zu (Sinn unsicher), so kann mir niemand Leid zufügen, wenn ich es nicht will "also mag mir nye mancz laid thuen die weil ich mirs selber nicht laß laid sein" d.h. wenn ich es mir nicht zu Herzen nehme, also zulasse, daß es mich verletzt).
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