209 r:...wegen ihres guten Lebenswandel und wollen, anstatt ihnen nachzufolgen, das Verkehrte. Die Tage unseres Lebens gehen dahin, wo wir mit keiner Gottesfurcht und rechter Reue leben,wodurch uns die Sünden vergeben werden und wir hinfort ohne solche sein würden. Auch die Sicherheit des ewigen Lebens haben wir nicht, sondern wir stehen zwischen Furcht und Hoffnung. Auch vertrauen wir anderen Geheimnisse an, die dann zu unserem Schaden anderen gesagt werden und die dann auch noch manchmal mehr als die Wahrheit enthalten. Also spricht AUGUSTINUS: Was ist der Mensch anderes als ein Faß der Sünden, eine Speise der Würmer und ein Ort der Unseligkeit, ein Sohn des Zorns Gottes, der zu Schande geboren ist und in Unseligkeit lebt und in Ängsten stirbt und nicht weiß, ob dies in Liebe oder Haß geschieht. Je länger unser Leben andauert, desto kürzer ist die Zeit, in der es noch ist. Verläuft es angenehm, so nähert es sich dennoch dem Tode. Oft erscheint uns unser Leben selig, gut und licht, in Wirklichkeit ist es aber unselig, bös und finster. Überdies kommt dann der unsichtbare (verborgene) Tod, der uns in mancherlei Weise angreift. Den einen verbrennt das Feuer, den anderen ertränkt das Wasser, den verdirbt das Schwert, den der Strick, den ein wildes Tier; viele töten sich auch vor der rechten Zeit selber, indem sie "überessen" oder zu viel trinken.
209 v: Dies geschieht durch den Feind des menschlichen Geschlechts "von dem grossen tracken" (=Drache, Teufel) und von dem rat der allten slangen der sathanas der teuffell haist der siben haubt und zechen (=10) oren hat der ain betrieger ist das (des ?) grossen mers (=Mehrheit) der welt dar inn an zal vill chriechender thier sind daz ist manigerlay teuflich geschlecht die tag und nacht nicht anders thuen dann wie sy uns betriegen und sueß und genäm machen die fleischlichen lüst da mit sy unser sel vahen (=fangen) wann sy wachen allzeit an (=ohne) schlaff und richten strick unsern fuessen daz ist unserm leben so vil da sy nyemant zelen mag und überlegen alle unsere weg und steig in verporgner weiß zw vahen unser sel sy richten uns necz in essen und trincken in sclaffen in wachen in sehen in hören in reden in sweigen in den wercken unsers fleisch die man ettwan sechen und erkennen mag sunder auch in geistlicher übung...".-Je nach Ort, Zeit, Natur, Neigung, Stand, Amt, Dingen, die man liebt, geht der Teufel anders vor ("wann dar umb daz der teuflisch track die allt schlang mit seinen engeln ist verworffen worden von der wollust des paradiß". Dadurch daß der Teufel vom Himmel in die Hölle geworfen wurde, hört er auf, die Kinder Gottes zu hindern, die Stätte zu besitzen, von der er herabgeworfen wurde. Zitat aus der SCHRIFT: "erfrewt euch...wann der versager unser prueder ist verworffen".
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