Montag, 6. August 2018

KLOSTERLEBEN: CGM 800, fol. 212r (?)

So jemand gibt in Wirklichkeit seinen "leichnam"(=Körper) dem Teufel. Doch die Pein der Hölle ist schrecklich, denn dort ist "nicht als swäz". JAKOBUSZITAT: Aus Lust wird Sünde, und die gebärt den Tod! 5) Jemand mischt sich unter das Hausgesinde Gottes "so er doch selber ist von dem haußgesünd des teuffels". Dieser sieht nicht, daß ihn Gott " mit aim gehen (=jähen) unberaitten tod haist absclagen und verleich aim andern sein stat der ir wirdig ist" (daß ihn Gott mit einem schrecklichen Ende bestraft und dessen Job einem Würdigeren verleiht.) Wer eine fromme Person behindert, richtet großen Schaden an. Ein solcher hält einen Diener Gottes von dem Platz fern, wo er sein sollte ("und verhelt die mit seinem sunden an der ain rechter diener gocz sten solt"). 6) Grober Undank gegen den Almosengeber ("die untrew die ain söllicher dem erzaigt der almuesen er newst (=nutzt)". GREGORZITAT: Jemand, der nichts taugt (ein Bote?), soll vor der Strafe Gottes zittern ("pillich erschrecken vor der straff gocz"). Auch soll er den Schaden betrachten, wozu ihn sein Fehlverhalten gebracht hat ("dar zw in sein sündt pringen"), womit er den Orden zugrunde gerichtet hat ("mit den er die frücht und den lon des ordens verluest (verliert, zugrunde richtet)". Ergo: "und dar um soll ain frummer münich oder closterfraw söllichen dingen gancz widersagen und soll sich also halten als SAND BERNHART spricht das nyemant zweiffel wer in sech (=sieht) daz er nicht anderst sey dann ain rechter münich". Gott sieht mehr auf das Ende unseres Lebens als auf den Anfang: "Wann got der herr merckt mer daz endt unsers lebens denn den anfang".
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