Montag, 4. Juli 2016

DIE DAKERKRIEGE AUS DER SICHT EINES LEGIONÄRS (1)

Der Kaiser befahl seinen Legionären eine Brücke über die Donau zu bauen. Der Kaiser, das war MARCUS ULPIUS TRAIANUS NERVA CAESAR AUGUSTUS, ein überaus befähigter und beliebter Mann. Trajan war von seinem Vorgänger, dem langweiligen NERVA adoptiert worden. Die Brücke über die Doau war eine Art Pontonbrücke. Wie das funktionierte-sozusagen die Gebrauchsanweisung-überliefert uns freundlicherweise ARRIANUS. Man verankerte ganz einfach Boote im Fluß und legte eine Fahrbahn darüber. Fertig. Auf der Trajansäule sehen wir eine solche Szene.
Es sollte gegen die Daker gehen, allesamt finstere Barbaren, die sich selten waschen und in den Karpaten hausen, wo eigentlich keiner hin will. Viele von uns übrigens auch nicht, denn da gibt es keine Tavernen mit schönen Frauen. Wahrscheinlich auch keinen Wein, was das Schlimmste ist. Man erklärte uns, daß es politische Gründe gebe, dort einzumarschieren. Nun, ich bin einfacher Legionär und verstehe von Politik nichts. Dafür kann ich besser mit dem "gladius" und dem "pilum" umgehen. Wir alle aber denken: Der Kaiser wird seine Gründe haben, und Befehl ist schließlich Befehl-das ist Ehrensache! Als man uns sagte, daß man dort Kriegsruhm erwerben könne und es viel zu holen gebe, waren wir sofort Feuer und Flamme, vor allem wegen letzterem. Der König der Daker-jedenfalls schimpfte er sich so-hatte den unaussprechlichen Namen DECEBALUS. Der hatte schon einmal Ärger gemacht-das war vor 16 Jahren, da ist der über die Donau vorgestoßen. Doch jetzt sollte es dem Drecksack an den Kragen gehen, und zwar endgültig!
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